Biographie:
* 8. August 1910 in Langenhagen bei Hannover, † 12. August 1992 in Bad Harzburg
Friedel-Heinz Heddenhausen (auch Heinz Friedel Heddenhausen) studierte von 1927 bis 1931 in Hannover bei Willy Craney und Otto Leonhardt, bevor er 1932 nach Berlin übersiedelte. Heddenhausen schrieb vor und während des zweiten Weltkriegs einige Filmmusiken, darunter für die Filme Hans im Glück (1936), Ballade (1938) und Philharmoniker (1944, gemeinsam mit Alois Melichar), sowie für den Rundfunk, bis zwei Berufsverbote (Rundfunk 1936, Film 1939) über ihn verhängt wurden.
1945 wurde er in die “Kammer der Kulturschaffenden” berufen und ab 1950 trat er erneut als Komponist für Spiel-, Kurzfilme und Dokumentarfilme in Erscheinung. Zu den bekanntesten Werken zählen die Kinderfilme Die Fahrt nach Bamsdorf (1956) und Das singende, klingende Bäumchen (1957). Zugleich vertonte er, meist unter dem Pseudonym Friedrich Heide, für das Ostberliner Kabarett “Die Distel” Texte von Erich Awil, Erich Brehm, Horst Heitzenröther und zahlreichen anderen. Des weiteren entstammen seiner Feder Ballette und andere Bühnenwerke sowie Orchesterstücke.
Von 1962 bis 1972 war er Dirigent und musikalischer Leiter der Westberliner Freilichtbühne Rehberge. 1975 zog er nach Bad Harzburg, wo er 1992 starb.
Bestandsübersicht:
Der Nachlass umfasst Notenmanuskripte, Lebensdokumente und Programmhefte. Die Sammlung wird derzeit gesichtet und verzeichnet.
Biographie:
* 27. Juni 1924 in Saarbrücken, † 29. Januar 2014 in Fulda
Fred Armbruester hatte ersten musikalischen Unterricht im Jugendalter. Sechs Jahre lang lernte er Klavier, Tonsatz und Harmonielehre am Konservatorium Heidelberg (heute Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim). 1951 promovierte er im Fach Medizin mit „summa cum laude“, 1962 folgte ein Soziologie-Studium u.a. bei Theodor W. Adorno. In der Folge war er als Arzt, Medizin-Soziologe und Wissenschaftler tätig.
Parallel widmete sich Armbruester dem Komponieren. 1980 gewann er mit dem Titel „People are marching“ den fünften Platz des EBU-Wettbewerbs der europäischen Rundfunk- und Fernsehanstalten. 1998 bis 2008 folgten weitere Preise bei internationalen Kompositions-Wettbewerben. Sein Lebenswerk und seine Verdienste für die Blasmusik wurden 2001 mit der Ehrenurkunde für Kunst und Kultur des hessischen Wissenschaftsministeriums, 2004 mit dem Verdienstkreuz des Internationalen Musikbundes CISM und 2009 mit dem Hessischen Verdienstorden honoriert.
Fred Armbruester erlangte besonders mit sinfonischer Blasmusik an Bekanntheit. Sein kompositorisches Schaffen enthält weiterhin Titel unterschiedlicher Genres: Musik für Rundfunk und Fernsehen, Kammer- und Ballettmusik sowie große sinfonische Werke. Mit „Sovereign Africa“ schuf er 1986 sein bekanntestes Werk.
Bestandsübersicht:
Die Sammlung umfasst handschriftliche Musikalien, gedruckte, teilweise im Selbstverlag erschienene Partituren und Stimmen sowie Tonträger.
Der Nachlass wird zurzeit gesichtet und verzeichnet.
Biographie:
*7. Mai 1943 in Berlin, † 18. Juli 2012 ebenda.
Geboren und aufgewachsen in Berlin, studierte Birger Heymann dort zunächst Musik, klassische Gitarre und Klavier und sammelte ab 1969 erste Kompositionserfahrungen im Reichskabarett, aus dem sich 1972 das Grips-Theater entwickelte. In diesem „Theater für Kinder“ entdeckte Heymann seine Vorliebe für die Komposition von Kinderliedern wie „Wir sind Kinder einer Erde“, „Wir werden immer größer“ und „Doof geboren ist keiner“. Später wurde er zum Chefkomponisten der Kinder- und Jugendbühne.
Über Jugendstücke kam Heymann schließlich auch zur Komposition für die „große“ Bühne und schuf mit Linie 1 (1986) eines der bekanntesten deutschen Musicals weltweit. In Zusammenarbeit mit der Rockband „no ticket“ und mithilfe der Texte Volker Ludwigs, mit dem ihm zeitlebens eine tiefe Freundschaft verband, entstand ein Werk, das bis heute rezipiert und in Städten auf der ganzen Welt gegeben wurde. Es folgten Eins-Zwei-Drei, ein Auftragsmusical vom Berliner Theater des Westens, sowie Melodys Ring, die beide noch heute an verschiedenen Theatern zur Aufführung kommen.
Seine zweite kreative Ausrichtung war die Filmmusik. Er unterlegte zahlreiche Fernsehfilme und -serien mit Musik, darunter „Ein Fall für zwei“, „Polizeiruf“ und „Tatort“, komponierte die Titelmusik zu „Adelheid und ihre Mörder“ und schuf allein für vier Staffeln Hörspielmusiken für George Tabori.
Bestandsübersicht:
Es wurden acht Kartons mit Nachlassmaterialien übergeben.
Biographie:
* 28.08.1909 Hannover, 13.01.1995
Ihlau fand durch seine Stiefmutter, die Hobbypianistin und Konzertsängerin war, zur Musik. Im Alter von 16 Jahren unternahm er erste Kompositionsversuche, mit 18 schrieb er seine erste Kurzoper. Parallel zu seinem Studium der Literatur-, Theater- und Musikwissenschaft nahm der privaten Unterricht in Komposition und Kontrapunkt bei Prof. Hans Stieber. In dieser Zeit feierte er erste Erfolge als Komponist.
1935, nach der Promotion zum Dr. phil., arbeitete Ihlau als Tonmeister zunächst beim Sender Hannover, später beim Reichssender Königsberg. Nach Kriegsende floh er mit Frau und Sohn nach Traunstein, wo Ihlau als freier Journalist zahlreiche Artikel mit dem Schwerpunkt Kulturberichterstattung für den Südostkurier Bad Reichenhall schrieb. In Traunstein entstanden zahlreiche Kompositionen, darunter weltliche und geistliche Lieder, eine Ballettmusik und die St. Georgs-Messe.
1950 wechselte Ihlau als Tonmeister zum Westdeutschen Rundfunk in Köln, ab 1961 war er Hauptprogrammgestalter in der Sparte Gehobene Unterhaltungsmusik. Als Tonmeister arbeitete Ihlau mit zahlreichen namhaften Künstlern, darunter Caterina Valente und Peter Alexander, sowie die Orchester von Harald Banter, Hermann Hagestedt und Kurt Edelhagen.
Während seiner Tätigkeit bei Rundfunk schuf Ihlau Werke verschiedener Genres, darunter Hörspielmusiken, Orchesterwerke, eine Operette und Lieder. Unter dem Pseudonym Fred Langen veröffentlichte er außerdem zahlreiche kürze rhythmische Instrumentalwerke. Ab 1974 widmete sich der in den Ruhestand getretene Ihlau verstärkt der Chormusik und komponierte und arrangierte außerdem Blasmusik volkstümlichen und gehobenen Charakters.
Bestandsübersicht:
Der Bestand wurde noch nicht gesichtet.
Biographie:
* 14. Januar 1911 in Schlawe/Pommern; 1. Januar 1997 in Bötersen
Hans-Martin Majewski erhielt ab dem Alter von neun Jahren Klavierunterricht. 1932 brach er sein Studium der Veterinärmedizin in Königsberg ab und studierte ein halbes Jahr lang Klavier bei Joachim Ansorge und Theorie und Kompositionslehre bei Traugott Fedtke. Nach Bestehen der Aufnahmeprüfung studierte er am Leipziger Konservatorium Orchesterdirigieren bei Bruno Walter und Hermann Abendroth, Gesang bei Hjalmar Arlberg sowie Klavier bei Robert Teichmüller.
Nach Abschluss seines Examen 1935 war er bis 1938 Kapellmeister und Korrepetitor am Großen Schauspielhaus in Berlin und Assistent von Paul Lincke. In dieser Zeit entstanden seine ersten Bühnenmusiken. 1939 schrieb er seine erste Filmmusik für Arthur Maria Rabenalts Film Flucht ins Dunkel, die aufgrund der Jazz- und atonalen Elemente beinah der Zensur des Propagandaministeriums zum Opfer gefallen wäre.
1940 wurde Majewski zur Wehrmacht einberufen. Nach russischer und wegen einer Verwechslung auch britischer Kriegsgefangenschaft ließ Majewski sich in Hamburg nieder, wo er Songs für Kabarett komponierte und die Leitung der Radiosendung Kabarett der Zeit übernahm.
Ab 1947 brach eine sehr produktive Zeit an, während der ca. 700 Musiken für Filme, Hörspiele und Bühnenwerke entstanden, darunter zu Liebe 47 von Wolfgang Liebeneiner, Das fliegende Klassenzimmer von Kurt Hoffmann sowie zum zweiten und dritten Teil der Immenhof-Trilogie Hochzeit auf Immenhof und Ferien auf Immenhof.
1954 erhielt er für Weg ohne Umkehr den Deutschen Filmpreis in Gold in der Kategorie Beste Filmmusik, die in jenem Jahr erstmals gewertet wurde. Majewski erhielt noch weitere vier Mal das vom Deutschen Filmpreis verliehene Filmband in Gold für seine Arbeiten zu Nasser Asphalt (1958), Die Brücke (1960) und Der Lord von Barmbeck (1974) sowie 1977 in der Kategorie Langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film.
Neben seiner Tätigkeit im Bereich Filmmusik schrieb er Bühnenmusiken für verschiedene Theater unter anderem in Hamburg, Berlin, Zürich und Paris, steuerte zu zahlreichen Hörspielen die Musik bei und komponierte außerdem für Fernsehfilme und -serien diverser Genres. Des Weiteren schrieb er Lieder und Chansons sowie Kammer- und konzertante Musik.
Bestandsübersicht:
Die Sammlung umfasst Werkmanuskripte und Drucke, Fotos und Presseausschnitte, Tonträger und DVDs sowie berufliche Korrespondenz.
Biographie:
*27.04.1921 Lugau, † 17.04.2010
Henry Kaufmann erhielt seine erste musikalische Ausbildung im eigenen Elternhaus und lernte dort Klavier, Klarinette und Gitarre zu spielen. Nach einem 1936 in Chemnitz begonnenen Studium der Fächer Klarinette, Klavier und Komposition folgten Engagements in verschiedenen Tournee- und Kurorchestern. Während mehrjähriger Kriegsgefangenschaft wirkte er als Orchester- und Ensembleleiter. 1950 trat er seinen Dienst als Mitarbeiter des Rundfunks der DDR an. Während seiner Tätigkeit als Musikredakteur beim Berliner Rundfunk und später als Leiter der Redaktion „Kinder- und Jugendmusik“ beim Deutschlandsender nahm er entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung spezieller Kinder- und Jugendsendungen und neuer Kinderlieder. Ab 1964 arbeitete er als freischaffender Komponist, Orchesterleiter und Musikerzieher. Der vielfach ausgezeichnete Künstler wirkte noch bis 2005 in Veranstaltungen für das Kinder- und Jugendfernsehen mit.
Das kompositorische Oeuvre Henry Kaufmanns umfasst mehrere Bühnenwerke und Ensemblespiele für Kinder, Musik zu zahlreichen Trick-, Märchen-, Kinder-, Dokumentar- und Fernsehfilmen, ca. 250 Kinderlieder, aber auch Orchestersuiten. Zudem war er Herausgeber von Instrumentallehrwerken und Liederbüchern.
Bestandsübersicht:
Dem Archiv wurden Notenmanuskripte, Lebensdokumente, Fotos und Tondokumente übergeben.
Links:
Ausführliche Biographie Henry Kaufmanns, geschrieben von Regine Kaufmann.
*21.06.1914 in Leipzig; † 23.09.1989
Der Leipziger Hans Sandig begann nach seiner Schulzeit ein Studium in den Fächern Komposition, Musikwissenschaft und Psychologie, welches er 1938 mit einer Promotion abschloss. Zehn Jahre später wurde er als Musikreferent beim MDR angestellt und gründete den Rundfunk-Kinderchor Leipzig, der noch heute unter dem Namen MDR Kinderchor besteht. Sandig leitete diesen Chor 41 Jahre lang und übernahm zudem auch die Leitung des Radio-DDR-Jugendchores. Sandigs bekannteste Komposition für Kinderchor ist das Weihnachtslied „Sind die Lichter angezündet“. Sandig tat sich außerdem als Autor musikwissenschaftlicher Schriften und musikalischer Kinderbücher hervor.
Bestandsübersicht:
Die Sammlung umfasst hauptsächlich Autographe Noten und wird derzeit gesichtet.
Biographie:
*02.12.1908, Berlin; † 07.11.1981, Berlin
Werner [Friedrich Emil] Eisbrenner absolvierte nach der Schulzeit, während der er Violin- und Klavierunterricht bekam, ein Studium der Kirchen- und Schulmusik an der Staatlichen Akademie in Berlin und wirkte zunächst als Pianist, Arrangeur und als Mitarbeiter bei einem Musikverlag. In den 1930er Jahren begann er, sich dem Film zuzuwenden und komponierte Kurz- und Spielfilmmusik für UFA und TOBIS. Schnell avancierte er zu einem der bedeutendsten Filmmusikkomponisten der NS-Zeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als ideologisch unbelastet eingestuft und von der DEFA übernommen. 1952 bekam er eine Anstellung beim Sender Freies Berlin und arbeitete dort als Berater, Komponist, Arrangeur und als Dirigent des SFB-Tanzorchesters. Seine letzte vielbeachtete Komposition für den Film war die Musik zu „Die Buddenbrooks“ (1959). Eisbrenner war nicht nur auf dem Gebiet der Film- und Unterhaltungsmusik bewandert, er komponierte auch Bühnenwerke, Ballettmusiken, Konzertstücke („Zwischen Hamburg und Haiti“), Klavier- und Violinkonzerte, sowie Tanzmusik. Für sein Wirken wurden ihm 1971 der „Paul-Lincke-Ring“ und 1974 das „Filmband in Gold“ verliehen.
Bestandsübersicht:
Die Werksammlung umfasst Skizzen, handschriftliche Partituren, Orchestermaterial und Notendrucke.
Biographie:
*11. Februar 1895 in Gelsenkirchen, † 25. Dezember 1952 ebenda.
Josef Bernhard, genannt Jo, Knümann wuchs in Gelsenkirchen auf. Früh wurde man auf seine musikalische Begabung aufmerksam, erteilte ihm Geigen- und Klavierunterricht. Im Alter von elf Jahren unternahm er seine ersten Konzertreisen. 1909 nahm er ein Klavierstudium an der Kölner Musikhochschule auf, unterrichtete schon während seines Studiums als „jüngster Klavierlehrer Deutschlands“ und schloss dieses nach einem Wechsel an die Berliner Musikhochschule 1913 ab. Der Durchbruch gelang ihm nach einem Konzert in der Kgl. Hochschule Berlin, bei dem er Publikum und Kritiker dermaßen begeisterte, dass er von da an größte Erfolge in den Konzertsälen des In- und Auslands feierte. Nach geleistetem Militärdienst im Ersten Weltkrieg und einem für ihn nicht befriedigenden Comeback als Klaviervirtuose zu Beginn der 20er Jahre, spezialisierte er sich auf das Genre der Salon- und Unterhaltungsmusik und begann als Komponist zu arbeiten. Es entstanden zahlreiche Werke, in denen er Volksmelodien europäischer und bevorzugt osteuropäischer Länder verwendete. „Ungarisch“, „Russisch“ und „Rumänisch“ wurden Welterfolge. Mit einem Salonorchester bereiste er Europa und fand Verleger für seine Werke, welche sehr bald auf Schallplatte gepresst und im Rundfunk ausgestrahlt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Knümann zuerst in Berlin und im Harz. Ab 1948 wirkte er als Privatlehrer und Unterhaltungsmusiker hauptsächlich in Gelsenkirchen, wo er 1952 nach längerer Krankheit starb.
Bestandsübersicht:
Der Nachlass Jo Knümanns umfasst Werke für Salonorchester und Klavier solo, einige Aufnahmen seiner Werke, sowie eine große Zeitungsausschnittsammlung über das öffentliche Wirken des Komponisten. Die Materialien sind vollständig erschlossen.